Ein neuer Teil der Serie #Howto. Kurz und knackig erkläre ich euch einen handwerklichen Griff. Ich verrate euch meine Top Hacks und Tipps und Tricks aus dem Alltag in der Werkstatt.
Dieses mal geht es um das Finish. Euer selbst gebautes Möbelstück ist fast fertig. Was jetzt noch fehlt ist der letzte Schliff. Ein edler Look – schön schlicht und hochwertig.
Anleitung: Metall lackieren mit Spray oder Rolle
Lack ist ein hervorragender Rostschutz und sorgt außerdem für einen ruhigen und einheitlichen Look. Manche unter euch mögen aber auch den natürlichen und rustikalen Look. Was ich damit meine: man sieht wo ihr geschweißt und geschliffen habt.
Wenn ihr das Ganze natürlich und unlackiert wünscht, könnt ihr eure Konstruktion vorher mit einem Rostschutzmittel behandeln. Ich benutze dann Ovatrol. Es gibt aber auch anderer gute Mittel. ⠀⠀
Egal ob ihr euer selbst gebautes Unikat lackieren wollt oder nicht. Die Konstruktion zu reinigen ist ein Muss.
Du brauchst:
- Nitro-Verdünnung*
- Tuch (fusselfrei)
- Grundierung*
- Lack*
- ggf. Lackrolle bzw. Pinsel
Arbeitsschutz nicht vergessen. Unbedingt eine Atemmaske tragen!
Anleitung Metall lackieren
In 3 Schritten zum edlen Finish
- Konstruktion mit Nitro reinigen
- Grundierung auftragen (einnebeln)
- Lack in Wunschfarbe auftragen
1. Konstruktion mit Nitro reinigen
Wer schon einmal mit Stahl gearbeitet hat weiß: der ist ganz schön dreckig. Denn auf dem Stahl befindet sich ein dunkles Schmierfett, Zunder genannt. Das soll den Stahl daran hindern zu rosten. Das Zeug wollt ihr natürlich nicht an den Händen haben.
Beim Abschleifen der Schweißnähte entstehen Metallspäne. Auch die wollen wir runter kriegen. Wer einen Druckluft-Anschluss hat, kann diese einfach hinunter pusten.
Am besten den Stahl mit einer Nitro-Verdünnung* reinigen. Schnappt euch ein fusselfreies Tuch, einen Schuss Nitro, eure Atemmaske und macht das gute Stück sauber.
2. Grundierung auftragen
Die Grundierung schützt den Lack und macht ihn langlebiger. Perfekt für alle Möbelstücke und Wohnaccessoires, die in Küche, Bad oder im Outdoor-Bereich genutzt werden. Auch auf größeren Flächen ist das sinnvoll. Gerade dann, wenn darauf Gegenstände verschoben werden.
Die Grundierung muss nicht unbedingt flächig aufgetragen werden. Meine Konstruktionen nebel ich nur ein. Allerdings auch hier auf einen sauberen Auftrag achten.
Ich nutze am liebsten eine Grundierung zum sprayen*. Einfach, weil es schneller geht. Achtet darauf, dass ihr mit dem Sprühen immer neben eurem Objekt beginnt und nie lange auf einem Punkt haltet. Sonst entstehen die ungeliebten Lackier-Nasen. Abstand laut Gebrauchsanweisung einhalten und nach System sprühen. Ich sprühe zuerst alle Kanten, dann die waagerechte und zuletzt alle senkrechten Linien.
3. Lack in Wunschfarbe auftragen
Ich bin so farbenfroh, wie ein kleiner Gothic. Deswegen lackiere ich eigentlich immer in schwarz matt. Ich liebe liebe liebe diesen edlen Look. Ab und zu kommt aber auch mal weiß oder grau in meiner Farbpalette vor. Mein Vorsatz für die nächsten Projekte: endlich mal etwas Farbiges auszuprobieren.
Die Wahl der Farbe ist natürlich Geschmackssache. Wenn ihr euch für eine Farbe entschieden habt, kann es eigentlich schon losgehen.
Lackieren könnt ihr entweder mit einer Spraydose oder mit einer Lackrolle bzw. einem Lackpinsel. Mein Favorit ist definitiv die Dose. Flächen lackiere ich aber lieber mit der Rolle. Einfach weil größere Flächen mit der Spraydose zu lackieren echt eine Herausforderung ist.
Lackieren mir der Sprühdose geht schneller und runde Formen lassen sich mit Pinsel und Rolle nur schwer lackieren. Allerdings macht das auch ein bisschen mehr Dreck. Außer eurem Objekt wird auch die nächste Umgebung in Staub gehüllt.
Ich habe verschiedene Produkte von den unterschiedlichsten Anbietern ausprobiert. Wenn es schnell gehen muss, gehe ich zum Baumarkt meines Vertrauens. Allerdings sind die Dosen hier sehr teuer. Im Internet habe ich einen Sprühlack* entdeckt, der super einfach zu verarbeiten ist und eine tolle matte Farbe zaubert.
Meine Tipps und Tricks fürs Lackieren mit der Dose
Wenn ihr mit der Sprühdose lackiert, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Weil das Ganze eine staubige Angelegenheit wird, am besten draußen lackieren. Wegen der Gerüche unbedingt eine Atemmaske tragen und den Untergrund schützen. Also immer etwas unter euer Objekt legen. Sonst habt ihr den Boden gleich mit lackiert.
Mit dem Sprühen immer neben dem Objekt beginnen und dann in gleicher Geschwindigkeit langsam euer Objekt entlang gehen. Den Abstand auf der Dose ungefähr einhalten. Nie einfach nur auf einen Punkt zielen, denn dann entstehen die fiesen Lackier-Nasen.
Am besten lackiert ihr mit einem System. Ich lackiere zum Beispiel immer erst die Kanten, dann die waagerechten und zuletzt die senkrechten Linien. Für welches System ihr euch entscheidet, ist natürlich euch überlassen.
Geduld hilft auch hier ungemein. Den Lack in verschieden Schichten auftragen. Also zuerst alles langsam einnebeln und dann immer wieder das Objekt besprühen. Folgt dabei eurem System und tragt den Lack Schicht für Schicht auf. So lange, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.
Jetzt das Ganze trocknen lassen. Super ist, wenn ihr euer fertig lackiertes Objekt draußen noch ein bisschen lüften lassen könnt. Sonst riecht das ganze Zimmer nachher nach Lack.
Das war die Schritt-für-Schritt Anleitung: Metall lackieren. Affiliate Produkte sind mit einem Stern (*) markiert. Alle vorgestellten Produkte sind selbst gekauft. Eine Kooperation mit einer der genannten Marken habe ich nicht.